Wie in den meisten Orten der Steiermark wird es
auch in unserem schönen Markte Weißkirchen seit eh
und je Musiker gegeben haben, welche zum Tanze
und auch zu allerlei feierlichen Anlässen aufgespielt
haben, ohne jedoch irgendwie vereinsmäßig
gebunden zu sein.
Es steht mit ziemlicher Sicherheit fest, dass der
Musikverein Weißkirchen im Jahre 1863 gegründet
worden ist. Initiatoren der Gründung waren laut den
erhaltenen Chroniken der Bräuer und Gastwirt
Engelbert Eibensteiner, sowie der Schulmeister,
Messner und Organist Franz Swoboda.
Bild: Jahr 1927
Vom Tode Franz Swobodas im Jahre 1868 bis zum
Jahre 1880 wird uns in den Chroniken nichts vom
Musikverein Weißkirchen berichtet.
Im Jahre 1880 übernahm der Organist Peter Oster die
bestehende Blaskapelle, die er dann bis zu seinem
Tode im Jahre 1907 leitete. Einer der größten
Leistungen Osters ist die Heranbildung des
Musikernachwuchses gewesen. Seine begabtestes
Schüler sind die Brüder Franz und Engelbert Kuttner
gewesen, welche dann im Jahr 1907 gemeinsam die
Führung der Marktkapelle übernahmen.
Die Chroniken berichten vom ungeheuren Eifer und
Idealismus der Kuttner Brüder, die unter
ungünstigsten Bedingungen den Musikernachwuchs
schulten, den Musikverein leiteten und das
Notenmaterial selbst geschrieben haben, um den
Bestand der Kapelle aufrecht zu erhalten. Die Arbeit
von Franz und Engelbert Kuttner währte bis weit in die
schwierigen 30er Jahre hinein.
Im Jahre 1938 leitete Klement Kaser die Geschicke
des Musikvereines Weißkirchen. Er mußte jedoch
kurze Zeit später einrücken und ist wie viele seiner
Musikkameranden aus der Kriegsgefangenschaft nicht
mehr heimgekehrt. Einer der Hauptverantwortlichen
des Musikvereines Weißkirchen war nach dem 1.
Weltkrieg der Landwirt Gustav Schilhan, welcher dem
Musikverein als Obmann von 1929 bis 1945 vorstand.
Bild: Jahr 1954
Nach dem 2. Weltkrieg mußte der Musikverein
Weißkirchen neu aufgebaut werden.
Besonders der Initiative von unserem unvergessenen
Peter Zechner vulgo Schober in Baierdorf, ist es zu
danken, dass die Blasmusik wieder mit den
Probenarbeiten beginnen konnte, und in der Person
seines Neffen Bertl Kuttner fand der Musikverein
Weißkirchen auch einen begabten musikalischen
Leiter, der den Taktstock bis zum Jahre 1965
innehatte.
Bild: Jahr 1957
Nach seinem Nachfolger, Alfred Müller, der der
Musikkapelle ein Jahr lang (1966) vorstand, übernahm
Johann Probst die Leitung des Vereines. Er ist
besonders durch die von ihm komponierten Märsche
bekannt. Unter seinen Werken befindet sich der
Hausmarsch des Musikvereines Weißkirchen mit dem
Titel „Gruß aus Weißkirchen“.
Bild: Jahr 1969
Vom Jahre 1970 bis 1972 bekleidete Udo Plattner das
Kapellmeisteramt der Marktkapelle. Von 1972 bis zu
seinem allzu frühen Tode am 16. Juli 1991 war Hans
Grangl musikalischer Leiter des Musikvereines
Weißkirchen. Sein musikalisches Erbe trat sein Bruder
Helmut Grangl an, der dem Musikverein noch heute
vorsteht.
Bild: Jahr 1974
Obmänner seit 1945:
Karl Haidacher, 1945 – 1957
Hans Moitzi, 1958
Johann Anhammer, 1959 – 1961
Engelbert Apfelknab, 1962 – 1966
Albin Staubmann, 1967
Franz Steinberger, 1968 – 1971
Peter Zechner, vlg. Schober, 1972
Werner Buchbauer, 1973 – 1986
Ewald Peer, 1987- 2023
Engelbert Sattler, seit 2023
Bild: Jahr 1980
Kapellmeister seit 1880:
Peter Oster, 1880- 1907
Engelbert und Franz Kuttner, 1907- 1938
Klement Kaiser, 1938
Johann Rehn, 1939
Karl Unterholzer, 1940
Alfred Müller, 1966
Johann Probst, 1966- 1970
Udo Plattner, 1970- 1972
Hans Grangl, 1972- 1991
Von 1987 war Bgm Ewald Peer, Obmann und
seit 1991 ist Helmut Grangl, Kapellmeister.
In diesen Jahren gab es viele Erfolge,
zahlreiche Auslandsreisen wurden durchgeführt,
unter anderem nach Italien (Treviso, Tarcento,
Lignano, Grado, Asiago, Folllina) und nach Deutschland
(Tegernsee, Wachendorf, Bremen).
Auch musikalisch gab es viele Höhepunkte.
Für ausgezeichnete Leistungen beim Konzert- und Marschwertung erhielt der
Musikverein 7 Steirische Panther und 4 Robert Stolz- Medaille.